Das Running-Magazin berichtet über uns

Wir hätten es mit unseren eigenen Worten nicht besser formulieren und zum Ausdruck bringen können, was das Running-Magazin am 13.08.2019 über den Wurzener Ringelnatzlauf geschrieben hat.
Wir bedanken uns für die netten Worte, die wir euch nicht vorenthalten wollen:

 

Ringelnatzlauf

„Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit, und er schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit.“ Dieser schöne Reim stammt aus der Feder des humoristischen Lyrikers und Malers Joachim Ringelnatz, der 1883 in Wurzen geboren wurde. Zum „Ringelnatzlauf“ reisen seit neun Jahren immer am Sonntag nach dem Geburtstag des Dichters (am 7. August) Menschen aus Nah und Fern in die schicke Domstadt.

Auf nach Wurzen!

Wurzen liegt in der Nähe von Leipzig im pittoresken Muldental. Schon bei der Anreise bekommt man eine schöne Sicht auf die Kreisstadt mit ihren zwei mächtigen Mühlentürmen und den Dom. Sie gehört zu den  fünf Domstädten im Freistaat Sachsen und ist nicht nur für ihren „Witzbold“ Ringelnatz bekannt, sondern auch für Erdnuss-Flips und Kekse. In der schnuckeligen Altstadt versammelten sich am Sonntag 680 kleine und große Läufer, um sich ganz in der Nähe des Ringelnatz-Brunnens auf verschiedene Strecken zu begeben.

Altersempfehlung: Von 3 bis 90 Jahren

Die größte Volkssportveranstaltung im Wurzener Land soll ganz bewusst ein Event für die ganze Familie sein: vom aktiven Mini über ehrgeizige Sprinthelden bis zu den munteren Großeltern. Anfänger sind genauso willkommen wie Profis, Einheimische und Weitgereiste, es ist für jeden etwas dabei – ob Einzelkämpfer, Staffelstarter oder Walker. Auch Kurzentschlossene können sich noch dem Rennen anschließen.

Die jüngsten Teilnehmer sind gerade mal drei Jahre alt, aber auch rüstige Rentner sind am Start – wie die älteste Teilnehmerin Lilli. „Ich laufe schon seit einigen Jahren hier mit und werde es auch weiterhin tun – macht einfach so viel Spaß!“ sagt die 89-Järhige und lacht.

Für viele Einheimische ist der Ringelnatzlauf Ehrensache. Auch Olympiasieger Phillip Wende macht mit, er gewann genau vor drei Jahren in Rio Gold beim Rudern und freut sich, dass seine Heimatstadt so aktiv unterwegs ist. Er gehört zu den Mitgliedern der „Stadtwandler“ – dem Verschönerungsverein Wurzens. Sie sorgen dafür, dass ihre geliebte Stadt schön und lebenswert bleibt.

Überraschungen

Der Nachwuchs kann sich auf Distanzen zwischen 600 Metern bis 3,6 Kilometern austoben, und für die Großen geht es um 5 oder 10 Kilometer. Einigen scheint es so gut zu gefallen, dass sie beide Strecken hintereinander laufen. Dabei kommt es dann auch zur ersten Überraschung: Der Vorjahressieger Peter Frohnwieser aus Dresden kann seine 5 Kilometer-Zeit vom letzten Mal noch unterbieten und gewinnt auch auf den 10 Kilometern. Der gebürtige Österreicher und Gastronom hat sich im letzten Jahr in Wurzen und den Ringelnatzlauf verliebt: „Ich mag keine Massenläufe und fühle mich hier einfach pudelwohl. Die Strecke ist schön und die Stimmung ist herzlich und familiär.“ Bei den Frauen gewinnt Anna Kristin Fischer aus Leipzig ebenfalls auf beiden Strecken.

Eine Liebeserklärung

Herzlichkeit und Gastlichkeit machen den Ringelnatzlauf zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es scheint, als sei die ganze Stadt auf den Beinen, um Wurzen mit vollen Einsatz eine Liebeserklärung zu machen. Alle Straßen und Häuser sind herausgeputzt. Graffitis sind verschwunden und Unkraut und Unrat beseitigt.

„Es ist immer einfach, über die Stadt zu schimpfen. Aber wir können doch selbst etwas tun, damit es schöner wird – und dann fühlt man sich noch mehr zu Hause“, meint „Stadtwandler“ Thomas Zittier, der den Ringelnatzlauf während seiner „wilden Marathonzeiten“ ins Leben rief. „Aber so ein Event ist nur mit vielen Freunden möglich. Alle packen mit an, jeder hilft wo sie oder er kann und das ist einfach unbeschreiblich schön.“

Ruf zum Sport

Neben ihm und seiner Familie und Freunden sind es Gewerbetreibende und fleißige Helfer, die den Lauf am Leben halten. Ein heimischer Gastwirt sorgt für Makkaroni mit Tomatensoße, ein Möbelhaus gibt Getränke aus, ein Optiker spendiert 500 Päckchen Brillennudeln, ein Bäcker 200 Müslistangen und ein Hofbetrieb steuert 70 Kilogramm Äpfel bei. Auch für Technik, Unterhaltung und gute Stimmung wird gesorgt. Jeder Teilnehmer wird auf seinen Runden gefeiert, dafür sorgen die Zuschauer und Moderator Roman Knoblauch.

Nach dem Lauf spaziert man gerne nochmal durch die schönen Gassen, schaut am alten Ringelnatz-Wohnhaus vorbei, erfrischt sich am Brunnen und holt sich etwas Leckeres zu essen. Und während es vom Marktplatz zurück zum Auto geht, kommen die Zeilen von Ringelnatz´ Gedicht „Ruf zum Sport“ in den Sinn:

„Sport macht Schwache selbstbewusster,
Dicke dünn, und macht
Dünne hinterher robuster,
Gleichsam über Nacht.“

Im nächsten Jahr wird der 10. Ringelnatzlauf am 16. August in Wurzen stattfinden.

 

Dieser Link führt euch zum originalen Artikel. Urheber des Artikels und der Bilder sind auf den Seiten des Running-Magazins benannt.


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